Homosexualität ist in allen Epochen der Menschheitsgeschichte feststellbar und ist in der Natur verankert. Daher sind homosexuell empfindende Menschen in unserer Kirche gleich allen anderen: Sie können die Sakramente der (Erwachsenen-)Taufe, der Firmung, der Kommunion, aber auch die Diakonen- und Priesterweihe empfangen.
Seit vielen Jahrzehnten bieten wir homosexuell empfinden Menschen die Segnung ihrer Partnerschaft an. Duch die Vereinbarung mit dem Staat (Konkordat) war es uns bisher nicht möglich, homosexuell lebende Menschen kirchlich zu trauen. Mit der staatlichen "Ehe für alle" (in Österreich seit 1. Jänner 2019) ist es uns prinzipiell möglich, diese Beschränkung aufzuheben. Derzeit läuft weltweit in allen altkatholischen Kirchen der Utrechter Union ein Konsultationsprozess, um eine einheitliche Praxis abzusprechen, denn die staatlichen Vorgaben in den verschiedenen Ländern sind sehr unterschiedlich. In Österreich gehen wir davon aus, dass dieser Prozess bald abgeschlossen ist und es auch innerhalb der Altkatholischen Kirchen der Utrechter Union anerkannt sein wird, wenn wir in Österreich homosexuelle Paare kirchlich verheiraten.
Homosexuell lebende Menschen sind in unser Gemeindeleben ebenso integriert wie heterosexuell lebende. Homosexuelle Paare unterliegen jenen moralischen Vorstellung, die auch für heterosexuelle Menschen gelten: Dem Gebot der fürsorgenden Liebe, der Achtsamkeit und dem gegenseitigen Respekt. Daher steht homosexuellen Paaren das Sakrament der Ehe (kirchliche Trauung) offen.